Die Hochschule Luzern – Technik & Architektur zählt schweizweit zu den führenden Anstalten für Forschung und Entwicklung in den Bereichen Nachhaltigkeit, Energie, Bau- und Gebäudetechnik. Also Bereiche, welche für die Energiewende und die Erreichung von Netto-Null von zentraler Bedeutung sind. Es liegt also im Interesse der Luzerner Bevölkerung und ihrer KMU-Wirtschaft, diesen Forschungs- und Entwicklungsbereich mit den nötigen finanziellen Ressourcen zu versorgen. Tatsächlich ist die Hochschule Luzern im Leistungsauftrag Forschung und Entwicklung insgesamt mit weniger finanziellen Mitteln ausgestattet als der (auf Studierendenzahlen und Forschungsvolumen normierte) Durchschnitt der Schweizer Fachhochschulen. Im Vergleich zu den technisch ausgerichteten Departementen der Fachhochschulen in Zürich (ZHAW) und der Nordwestschweiz (FHNW) sind die Differenzen sogar besonders gross.
Die erwähnte Differenz ergibt sich in erster Linie aus der im schweizerischen Vergleich tieferen Trägerrestfinanzierung des Konkordats. Diese Unterfinanzierung besteht seit Jahren, und es handelt sich dabei um eine damals notgedrungen verhängte Sparmassnahme des Kantons. Während inzwischen die allermeisten dieser Massnahmen korrigiert wurden, blieb diese Kürzung unverändert bestehen. Da für die Beiträge die Studierendenzahlen massgebend sind, fiel sie zunächst wegen der enormen Zuwächse bei den Studierendenzahlen nicht so sehr ins Gewicht. Bei den heute weitgehend konstanten Studierendenzahlen fehlt aber das Geld für eine gesicherte Basisfinanzierung der Forschung und Entwicklung sowie für strategische Initiativen und die Weiterentwicklung der Kompetenzen. Die Bedürfnisse der Zentralschweizer Firmen diesbezüglich können nur teilweise befriedigt werden.
Das Departement T&A verantwortet mit rund 30 Millionen Franken pro Jahr etwa die Hälfte des Forschungsvolumens der gesamten Hochschule Luzern. Eine adäquate Grundfinanzierung gemäss den Eckwerten der Schweizer Fachhochschulen wäre für dieses deshalb von besonderer Bedeutung. Zumal der Eigenfinanzierungsgrad (EFG, d.h. der Anteil eingeworbener Drittmittel) bei der T&A-Forschung im Durchschnitt bereits nahezu 75% beträgt. Dieser Anteil ist im Vergleich sehr hoch. Ein Beispiel: Gemäss Benchmarking FH Schweiz beträgt der EFG im Fachbereich Bau 78% bei T&A, der Schweizer Durchschnitt liegt bei 56%.
FDP-Kantonsrat Gaudenz Zemp fordert deshalb die Regierung auf, die aktuelle Situation zu prüfen und zu klären, wie die Basisfinanzierung für die T&A-Forschung durch das Konkordat nachhaltig verbessert werden kann. Das bestehende Delta von über 1 Millionen Franken gefährdet die Qualität und die Agilität der Hochschule sowie der Luzerner Wirtschaft.